|
15. November 2005
Blocken bei Strafecke
Björn Schwarz
Folgende Situation auf dem Feld: Nach einer ausgeführten Ecke gegen uns sprinte ich zum Schußkreis zurück. Zwei Spieler des Gegners sind nicht direkt an der Ausführung beteiligt, sondern stehen im Halbfeld einige Meter hinter der Viertellinie. Diese beobachten unsere Sprints und bewegen sich darauf hin einige Schritte, so daß sie einem Mitspieler und mir den direkten Laufweg zum Tor versperren. Mein Mitspieler kann ausweichen und läuft einen Bogen, mit der Folge, daß er nicht mehr bei der Abwehr der Ecke eingreifen kann. Ich kann nicht mehr ausweichen und kollidiere mit dem gegnerischen Spieler.
1. Wie ist hier zu entscheiden? Meiner Meinung nach auf Freischlag für uns und u.U. auf persönliche Strafe gegen meinen Gegner wegen Behinderung/Unsportlichkeit.
2. Wie verhalte ich mich als Spieler in einem solchen Fall regelkonform? Muß ich einen Bogen laufen oder kann ich auf einem Laufweg bleiben? Zumal bei einem Zusammentreffen zwischen sprintendem und stehenden Spieler wohl eher der stehende Spieler als erstes zu Fall kommt. Da sich das Ganze in einer unteren Liga abgespielt hat, besteht immer ein gewisser Unterschied zwischen Recht haben und Recht bekommen.
Antwort der DHB KSR
Nach § 9 Abs. 10 der Regeln für Feldhockey ist es Spielern verboten einen Gegenspieler, der versucht den Ball zu spielen, zu behindern. Ein Spieler behindert dabei auch dann, wenn er, ohne in Ballbesitz zu sein, vor einen Gegenspieler läuft oder ihn blockiert und damit daran hindert, einen Ball regelgerecht zu spielen oder spielen zu wollen. Dies gilt auch, wenn ein Angreifer bei der Durchführung einer Strafecke in dieser Weise Verteidiger oder den Torwart am Spielen des Balles hindert. Wenn die angreifenden Spieler sich in der Tat absichtlich so in den Weg der Verteidiger stellen, daß diese - ähnlich beim Basketball - geblockt werden, kann dieses Verhalten als Regelverstoß gewertet werden. Allein die Tatsache, daß ein Angreifer im Laufweg der Verteidiger steht, reicht für die Annahme einer Behinderung dagegen nicht aus. In diesem Fall muss der Angreifer um den Verteidiger herumlaufen.
Weitere Regelfragen:
|
