Frage Nr. 065

Regelfrage an die KSR

5. November 2002

Hoher Ball in der Halle

Henning Keller

Beim Stoppen und Spielen eines Balls ist inzwischen in der Halle eine Höhe von 10cm erlaubt, wenn kein Gegner benachteiligt wird. Was kann man dabei als Benachteiligung ansehen? Ein über den am Boden liegenden Hallen-Schläger gespielten Ball ist ein Nachteil. Jedoch wann ist das beim Stoppen so? Wie nah muß ein Gegner sein, damit er, wenn der Verteidiger einen Ball hoch stoppt, einen Nachteil hat? Reicht es auch aus, daß ein flacher Paß beim Stoppen durch den Verteidiger hoch abspringt, der ansonsten einen weiter in Paßrichtung stehenden Angreifer erreicht hätte?
Ein aus kurzer Entfernung in den freien Raum (aber nicht gefährlicher) gespielter Paß (1m Distanz) wird hoch vom Verteidiger gestoppt und flach weiter gespielt. Hier ist ja noch der Paßgeber in spielbarer Distanz. Reicht seine Anwesenheit aus, damit sich der Verteidiger durch das hohe Stoppen einen Vorteil verschafft hat?

Antwort der DHB KSR

Willibald Schmidt

Die Höhenangabe von 10 cm gilt für das (Weg-)Spielen des Balles. Eine Benachteiligung des Gegenspielers entsteht dann, wenn der Ball über dessen am Boden befindlichen Schläger gespielt wird. Beim Stoppen des Balles hat der Gegner nur dann einen Nachteil durch das Hochspringen, wenn er in spielbarer Nähe ist, d. h. den Ball am Boden direkt hätte angreifen oder spielen können. Beim Stoppversuch kann der Ball auch höher als 10 cm springen. Entscheidend für einen Pfiff ist nur, ob der Gegenspieler dadurch den Ball nicht spielen kann. Ein beim Stoppversuch hoch wegspringender Ball ist als gespielter Ball zu werten und bei einer Höhe über 10 cm, unter Beachtung der Vorteilsregel, abzupfeifen. Bei einem hoch springenden Ball reicht die "spielbare Nähe" allein für einen Pfiff nicht aus. Voraussetzung ist immer, daß der Gegenspieler auch tatsächlich versucht, den Ball zu spielen.

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